Der Begriff Armut wird meist sofort mit Entwicklungsländer, Unterernährung oder schlechter Bildung assoziiert. Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt. Deswegen scheint es vielen abwegig in Deutschland von Armut zu sprechen. Und hier gibt es tatsächlich einen Unterschied:
In Deutschland spricht man von relativer Armut, da arme Menschen hierzulande immer noch mehr Geld zur Verfügung haben, als arme Menschen in Entwicklungsländern. Trotzdem dürfen die Folgen von Armut in Deutschland nicht unterschätzt werden. In kaum einem anderen Land bestimmt die soziale Lage eines Kindes so sehr die Bildungschancen wie in Deutschland.
In Deutschland gilt man als arm, wenn man monatlich weniger als 50 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat. An der Grenze zur Armut befindet sich diejenigen, die auf weniger als 60 Prozent kommen.
Armut wirkt sich auf vielfältige Weise auf das Leben von Kindern aus und bedeutet oft Chancenungleichheit und Ausgrenzung. Kinder, welche unter Armut leiden müssen auf vieles verzichten, was für andere Gleichaltrige selbstverständlich ist.
Es fängt mit ausgewogener Ernährung und täglich warmen Mahlzeiten an und geht bis hin zur medizinischen Versorgung und ausreichende Bewegung.
Auch psychisch kann Armut für Kinder extrem belastend sein. Viele Kinder, welche arm aufwachsen, haben es deutlich schwerer Anschluss zu finden. Klassenfahrten, Freizeitaktivitäten wie Kinobesuche, Mitgliedschaften, Sportvereine oder der Besitz von Markenartikel sind oft nicht möglich. Sie können aufgrund des Einkommens ihrer Eltern nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Das kann zur Folge haben, das Kinder sich für ihre ärmlichen Lebensumstände schämen und sich zurückziehen.
Zusätzlich gibt es auch eine Chancenungleichheit in der Schule. Und wer schon als Kind keine Möglichkeit auf eine gesicherte Bildung erhält, wird auch im Erwachsenen Leben nur schwer Armut vermeiden können. So wird die soziale Benachteiligung von Generation an Generation weitergegeben.
mit Migrationshintergrund / in Deutschland geboren
mit Migrationshintergrund / eingewandert
ohne Migrationshintergrund
insgesamt
Datenvisualisierung der Armutsgefährdungsquote von Kindern nach Migrationsstatus in Deutschland im Jahr 2017
Datenvisualisierung der Armutsgefährdungsquote von Kindern nach Migrationsstatus in Deutschland von 2009 bis 2017
Diese Website und die Datenvisualisierung ist im Rahmen des Kurses "Programmiertes Entwerfen 2" an der HfG entstanden. Falls dein Interesse geweckt wurde und du mehr über die Entstehung wissen willst, findest du hier Einblicke in den Prozess.